Biographie Fritz Buddes
zusammengestellt von Nele Cent und ergänzt von Julia Budde
- 21. Juni 1884
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Geburt in Köln
Eltern: Postsekretär Fritz Budde, Gertrud Budde, geb. Tems
Konfession: katholisch
Besuch der Volksschule
- 1903
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Abitur am humanistischen Gymnasium in Köln mit insgesamt guten schulischen Leistungen
Anschließend: Studium der Germanistik, Philosophie und Geschichte in Freiburg i.B., München, Paris, Bonn und Berlin
- ab 1905
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Schauspielerische und sprecherische Ausbildung
bei Dr. Milsen und Erich Drach
Hospitant an
der Reinhardtschen Schauspielschule unter Legband
Kontakt zu Kunst und Betrieb des Theaters
- Januar 1910
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Promotion zum Dr. phil. bei Erich Schmidt, Berlin (Thema: "Wieland und Bodmer")
- 1909/10
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Berliner Theaterkritiker für die Kölnische Volkszeitung (Arbeit auch als Essayist)
- 1910
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Dramaturg und Regieassistent am Lustspielhaus in Berlin unter Dr. Martin Zickel
- ab 1912
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Dramaturg, Regieassistent am Berliner Komödienhaus unter Dr. Rudolf Sithar (Teilnahme an Neubegründung des Hauses)
- 1910-1914
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Kontakt zu Persönlichkeiten der Literatur, des Theaters und der Journalistik am sog. Germanistischen Tisch
Erster Kontakt zum Theater Max Reinhardts (schauspielerische Mitwirkung unter Regie Max
Reinhardts und Felix Hollaenders auf der Germanistenbühne Erich Schmidts, daneben Kontakt mit Aufführungen Reinhardts im Zirkus Schumann)
Mitarbeit an der Herausgabe einer Lessing-Ausgabe unter Leitung von Julius Petersen, dem späteren Nachfolger seines Doktorvaters
Begegnung mit dem Medium Film, Schreiben des ersten und einzigen Filmmanuskriptes
- 1913/14
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Ausarbeitung eines Organisationsplanes für das projektierte Stadttheater Berlin-Wilmersdorf
- 1914-1918
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Soldat bzw. Leutnant im 1. Weltkrieg
- 1917
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Heirat mit Maria Josefine, geb. Schwering, mit der er vier Kinder bekommt
- 1918-1919
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in engl. Kriegsgefangenschaft in Ostwestry, dort Aufbau und Leitung
des Theaters im Offiziersgefangenlager
- 1920
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Nach seiner Rückkehr: Ergänzung der Studien zur Sprechkunde
bei Gutzmann und Erich Drach an der Universität Berlin
Berufung als Lektor für Vortragskunst an die Universität Marburg,
zugleich Spielleiter bei der Zentralstelle
des Bühnenvolksbundes in Frankfurt am Main
- März 1920
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Anmeldung einer neuen Bühnenkonstruktion ("Theater mit einer Mittel-,
zwei Seitenbühnen und einer Vorbühne") zum Patent
- 1921
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Inszenierung der Lutherfestspiele in der Breslauer Jahrhunderthalle
unter Mitarbeit von Leo Impekhoven (Berlin), mit 500 Statisten und
Max Scholz als Hilfsregisseur (Direktor des Schlesischen Landestheaters)
weiterhin Lektor für Vortrags-, Sprech- und nun auch Theaterkunde
an der Universität Marburg (bis nach dem 2. Weltkrieg)
Gründung der "Marburger Bühne e.V." (Organisation von Theateraufführungen
und Vortragsabenden mit Studenten und teils auch mit Kräften
des Frankfurter Theaters; Gastspiele in Frankfurt und Darmstadt)
- 1923
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Einstellung der Unternehmungen der Marburger Bühne infolge der Inflation
- 1923-1925
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Vortragsreisen, unter anderem nach Norwegen
- 1926/1927
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Planung und Inszenierung eines Reformationsspieles
vor der Marienkirche im Zuge der Feierlichkeiten
anlässlich der 400-Jahr-Feier der Universität und
des Jubiläums der Einführung der Reformation in Hessen
Bau einer Bühne auf dem Schlossberg nach Buddes Angaben
- 1928
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Inszenierung der ersten Marburger Festspiele
- 1928-1939
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Intendanz der Marburger Festspiele
- 1933-38
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wurde ihm die Vergütung für den Lehrauftrag in Theaterwissenschaft entzogen, doch Budde lehrte dennoch weiter
- 1941-1943
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Militärdienst im 2. Weltkrieg
- 1943-1945
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Wiederaufnahme seiner Lehrtätigkeit
- 1945-1946
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Internierung durch die Militärregierung
- 1946-1949
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Suspendierung vom universitären Dienst und Verweigerung der Theaterlizenz
- 1949
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Erneute Ernennung zum Lektor für Sprecherziehung, Vortragskunst und Theaterkunde an der Unversität Marburg
- 1952
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Pensionierung
- 1949-1955
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Prozess zwischen Fritz Budde und der Stadt Marburg
- 26. Juli 1955
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Tod Fritz Buddes im Alter von 71 Jahren in Billerbeck, Westfalen